Asylcamp: 100 Mann und kein Befehl

Mindestens ein halbes Dutzend Polizeiwägen und gut zwei Dutzend Polizisten ballten sich gerade am Siegmund-Freud-Park. Angeblich waren sie gerufen worden wegen einer Schlägerei. Nur: Deswegen so ein Aufgebot? Naja, schließlich sind das die Flüchtlinge, die im Park campieren und da muß man schon zeigen, wer hier die Ordnungsmacht ist.

Resultat: Zwei Festnahmen. Dem Vernehmen nach wurden sie in die Rossauer Kaserne verbracht.

Nach Angaben der verbliebenen Leute im Camp hat es aber nicht einmal eine Schlägerei gegeben. Ein betrunkener Asylwerber wäre einfach auf die Straße getorkelt und andere hätten ihn zurückgeholt und schließlich ins Bett verfrachtet. Doch das reicht für einen Polizeigroßeinsatz. Für den Betrunkenen gab es keinen Schlaf sondern Haft und bei der Gelegenheit nahm auch noch gleich einen anderen der „Traiskirchner“ mit, weil er keine Papiere hatte.

Die Kronenzeitung wird sich freuen…
-br-

3 Gedanken zu „Asylcamp: 100 Mann und kein Befehl

  1. wow, was für eine berichterstattung! wenig reißerisch und polemisch und doch sehr viel inhalt! danke für die aufklärung über die böse polizei, die sich nichts gefallen lassen muss und eigentlich immer nur maßlos überreagiert…

    • stimmt, emotional unter dem eindruck des geschehenen geschrieben – man kann natürlich auch ganz cool bleiben, wenn so eine masse an bewaffneten auftaucht und menschen ohne ernsthaften anlaß in angst und schrecken versetzt. und dann einen polizeisprecher um eine stellungnahme bitten. das ist aber leider nicht unser ansatz – wir sind nicht der ORF.
      wenn man selbst schon am eigenen körper erlebt hat, was manche dieser beamte mit einem anstellen, wenn gerade keine zeugen da sind, tut man sich eben schwer, „objektiv“ zu bleiben.

      • eine absolut peinliche antwort. mehr fällt ihnen nicht ein? sicherlich gibt es diese beamten, die viel zu schnell die nerven verlieren, allerdings haben sie mit sicherheit keinen dauerhaften einblick in deren tagesschäft. polizisten sind auch nur menschen und manchmal bekommen andere bürger deren druck zu stark zu spüren, was absolut nicht gerechtfertig ist. nur das sind ausnahmefälle. tausende einsätze täglich und wenn dann einmal etwas passiert, wird es wie hier vorgetragen, als wenn man sich im regelfall vor der polizei schützen muss. jetzt nehmen sie vllt mal ihre gutmenschenbrille ab und schauen sich mal an wie ein system funktioniert und das in diesen system auch nur menschen agieren. Das sollte ihnen doch also toleranzprädiger ein leichtes sein. Und zudem auch mal hinterfragen wie subjektive eindrücke auf beiden seiten dinge hervorrufen… denn dieser „artikel“ ist ebenfalls nichts anderes als hetze und provoziert so manche überreaktion.

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