[OT von Refugee Protest Vienna Press Group]
Flüchtlingswiderstand gegen Dublin-Abschiebung im Flughafen-Anhaltegefängnis Wien Schwechat. Solidaritätsprotest am 3.4. ab 10 Uhr
Hungerstreik gegen Abschiebung nach Slowenien im Anhaltegefängnis
Wie in den letzten Tagen durch zahlreiche Medienberichte bekannt wurde, sind mehrere iranische Geflüchtete im Anhaltegefängnis der Grenzpolizei am Flughafen Wien/Schwechat in den Hungerstreik getreten. Sie wehren sich gegen ihre geplante Abschiebung nach Slowenien, dem Land, das nach Ansicht der österreichischen Behörden aufgrund der sogenannten Dublin III-Regelung für ihre Asylverfahren zuständig sein soll. Einer der Hungerstreikenden nähte sich am Sonntag den Mund zu und wurde darauf hin medizinisch behandelt. Medienberichten zufolge wurden die Geflüchteten derzeit dazu gebracht, ihren Hungerstreik zu unterbrechen. Sie sind weiterhin inhaftiert und in akuter Gefahr, jederzeit nach Slowenien abgeschoben zu werden.
AktivistInnen aus Wien, rufen für den morgigen Donnerstag, 03.04.2014, ab 10 Uhr zu einer Solidaritätskundgebung vor dem Grenzpolizei-Anhaltegefängnis am Flughafen Wien/Schwechat (Nordstraße 801/ Ecke Verwaltungsstraße).
Hungerstreik offenbart menschliche Tragödie des Dublin II/III Sytems Dazu ein Anti-Abschiebungsaktivist:
„Dass Menschen, die vor Verfolgung geflüchtet sind, keine andere Wahl bleibt, als in Hungerstreik zu treten und sich den Mund zuzunähen, offenbart, welche menschlichen Tragödien tagtäglich in Österreich durch das DublinII/III Systems produziert werden. Menschen werden, nur weil ihnen auf ihrer langen und gefahrvollen Reise irgendwo ihre Fingerabdrücke abgenommen wurden, gewaltsam zwischen den EU-Staaten hin und her gestoßen. Ihnen wird es verwehrt, in einem Land, wo sie für sich eine Perspektive sehen, sicher anzukommen und ein menschenwürdiges Leben aufzubauen. Wirtschaftlich privilegierte Staaten wie Österreich, die keine EU-Außengrenze haben, lagern ihre Verantwortung an die Länder an der EU-Peripherie aus. Die hungerstreikenden Geflüchteten setzen mit ihrem Körper als einzige Waffe, die sie haben, ein starkes Signal für das Menschenrecht auf Bewegungs- und Niederlassungsfreiheit in Europa. Dafür brauchen sie jede mögliche Solidarität!“
[OT Ende]