Wege aus der Krise

Guter Rat muß nicht teuer sein!

Das Gewessler-Ministerium ist wirklich hilfreich in der Energiemisere! Man spart ja doch enorme Heizkosten, wenn man sich die Tips von dort anschaut! Schließlich kann man da leicht haaß werden bei der Lektüre. Nach dem mittlerweile schon legendären Hinweis, man solle doch einen Deckel auf den Topf tun beim Wasserkochen, verbreitet jetzt @klimaaktiv, einer aus der kaum mehr überschaubaren Zahl an Socialmedia-Accounts des Ministeriums, die Erläuterung, wie man den elektrischen Strom sinnvoll nutzen kann: “Mit einer Kilowattstunde (kWh) lassen sich in der Küche beispielsweise ein Mittagessen für 4 Personen zubereiten oder 130 Scheiben Brot toasten.”

Leute, eßt mehr Toast! Wobei das inkonsequent ist: Man kann doch das Toastbrot auch unerhitzt zu sich nehmen, da spart man noch viel mehr Energie, oder? Nebenbei: Welch Art von Mittagessen eigentlich? Denn aus der selben Ecke kam jüngst auf Twitter der Hinweis, daß man solche Gerichte wie Gulasch überhaupt vergessen sollte, weil die viel zu lang garen müssen. Also am Besten gar nichts erhitzen, sprich: auch kein Brot backen! Es ist doch pervers, Getreide zu erhitzen, nur um es dann ein zweites Mal als Brot zu toasten! Ab sofort ist makrobiotischer Hirsebrei angesagt! Das ist gut fürs Klima und schlecht für Putin!

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Auch Wasser ist ein wertvolles Gut, das man nicht verschwenden sollte! Radio Duisburg empfiehlt: “Wer in die Dusche pinkelt, spart sechs Liter Wasser pro Toilettengang” Das sind 2200 Liter im Jahr!

Auch da wieder muß man sagen: Guter Tip, aber da geht noch mehr: Gar nicht duschen und ins Klo pinkeln, aber nicht runterlassen! Nachdem Corona sicher wiederkommt, erleichtert das auch ganz ungemein das bald wieder notwendige Social Distancing! Statt dem 30-sekündigen Händewaschen sind dann halt Einweghandschuhe zu empfehlen.

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Natürlich: Wenn man auf den kleinen Luxus nicht ganz verzichten will, muß man schon vorsorgen in diesen unsicheren Zeiten. Wie das etwa “Jon, 32” tut. Dieses Testimonial von businessinsider.de erklärt uns auf Instagramm: “Für alle Fälle lege ich mir jeden Monat 1000 Euro zur Seite. Und zwar nicht am Ende des Monats, sondern gleich am Anfang überweise ich den Betrag auf mein Anlagekonto.”

Schade, daß dieser wertvolle Tip jetzt vom Account von businessinsider verschwunden ist! Wenn das nur mehr Menschen beherzigen würden, wäre das doch ein kluger Weg raus aus der Armutsfalle, oder?

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Bleibt immer noch die Hoffnung, daß vielleicht doch so mancher dieser Ratschläge satirisch gemeint ist. Aber es steht zu befürchten, daß dem nicht so ist.

Mario Czerny

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