„profil“ zum #brexit

profil-cover-1992-EU-webDas aktuelle „profil“? Im Inneren des Blattes meint der Herausgeber im Leitartikel, es wäre im Zuge der europäischen Integration sinnvoll, würde Österreich seine Neutralität aufgeben: „Es gibt nicht den geringsten Grund, nach dem Zusammenbruch der europäischen Nachkriegsordnung an der Neutralität festzuhalten“.

Die Titelgeschichte hat die Headline „Masse und Ohnmacht“. Lead: „Die Europäische Union war eine schöne Vision…“
Vier Seiten weiter ein Kommentar, der titelt: „Der Moloch, der keiner ist“. Conclusio: Die Staatengemeinschaft sei „wirtschaftlich eine Spermacht, politisch ein Zwerg und demokratisch eine Null“.

Und der Wiener Bürgermeister poltert in einem Interview zum Debakel der Präsidentschaftswahl: „Tatsache ist, daß das der schlechteste Wahlkampf war, den die SPÖ je geführt hat. Einfach unterm Hund!“

Und wo ist die Pointe? Ganz einfach: Es handelt sich nicht um die aktuelle Ausgabe des „profil“, sondern um die vom 9. Juni 1992. Österreich war noch gar nicht in der EU, die EU selbst firmierte noch unter „EG“ und das „Aus der Traum?“ bezog sich auf das dänische Plebiszit-Nein zum Vertrag von Maastricht.

Der Wiener Bürgermeister hieß noch Helmut Zilk und der damals gerade eben gescheiterte sozialdemokratische Präsidentschaftskandidat hieß zwar auch Rudolf, aber eben nicht Hundstorfer sondern Streicher.

Was sagt uns das? Das mögen die Leserin und der Leser selbst entscheiden…

Mario Czerny

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