Ein Bericht von Aug und Ohr, 11.Juli 2017
(Zusatzinformationen vom 12.Juli im PDF: HH Wega Cobra Zusatz.pdf)
Österreichische Polizei prügelt in Hamburg auf Demonstranten ein!
Der Hamburgberichterstatter der um Venedig und Padua beheimateten einflußreichen Organisation Global Project (1)berichtet auf Radio Onda d´Urto (2) über das Vorgehen einer Prügelbande aus Österreich.
Der Blaue Block, ein wesentlich aus Hamburger Kollektiven zusammengesetzter internationalistischer Block (einer von vieren mit unterschiedlichen Farben) hatte sich am 7. Juli sehr zeitig um ½ 6 vom einzig noch autorisierten Camp in Hamburg auf den Weg gemacht, Richtung Autobahn. Daran nahmen auch zahlreiche ItalienerInnen teil.
Ziel der Aktion war es, den Produktionsfluß dieser wirtschaftlich zentralen und sensiblen Metropole, ganz entsprechend dem präzisen Konzept von Global Project und der dieser Organisationnahestehenden Basisgewerkschaftsbewegung, zu stören und zu unterbrechen.
Die österreichische Polizei stellte sich dem Demonstrationszug in den Weg, wiewohl die Demonstration erlaubt worden war, hielt ihn auf und schlug mit großer Härte auf die Protestierenden ein, dabei gelangten Schlagstöcke und Pfefferspray zum Einsatz.
Während Radio Onda d´Urto berichtet, eine Person habe durch den Sprayeinsatz
einen Asthmaanfall erlitten,spricht Global Project davon, daß eine Person mit der Ambulanz ins Krankenhaus gebracht werden mußte, und dies wegen eines epileptischen Anfalls, der durch im Spray enthaltene giftige Substanzen verursacht worden war. (3)
Die österreichische Polizei beschränkt sich also nicht nur auf den Versuch, Italien einzuzäunen, sondern nimmt auch die Aufgabe wahr, bei der internationalen Bekämpfung von Protestbewegungern eine relevante Rolle zu spielen und dabei Angehörige des Erbfeinds niederzuprügeln -was bei Älteren viele Reminiszenzen wachrufen wird.
Östereich ist präsent mitten im Imperialismus. Vorbei die Zeit der Spinatwachter. In einer Aussendung des österreichischen Innenministeriums wird mitgeteilt, daß rund 200 Polizeibedienstete die Hamburger Polizei und die deutsche Bundespolizei im Großraum Hamburg unterstützen. Einsatzbeginn war der 30. Juni. Insbesondere kommen die Eliteeinheiten Cobra und Wega zum Einsatz, sowie Kräfte der Grenzsicherung und Verkehrskräfte (4). So viel Brüderlichkeit war zwischen Deutschland und Österreich schon lange nicht …
Die Oberösterreichischen Nachrichten werden am 7. Juli, vier Tage später, etwas genauer: 215 Polizisten aus Österreich, darunter 20 Beamte der Sondereinsatzeinheit Cobra und 74 Personen der WEGA sowie Grenz- und Verkehrspolizisten aus dem Burgenland und aus Kärnten sind derzeit in Hamburg im Einsatz. (5)
100 österreichische Polizisten sind allein am Hamburger Flughafen eingesetzt, zusätzlich ihr steirischer Kommandant, der ansonsten für Frontex arbeitet (6).
Sehr effizient; ansonsten zeichnen sie solche Leute durch ihr plattes und simples Bewußtsein aus. Die Postille aus Hamburg berichtet: Bis Montag bleibt er noch, voraussichtlich. Dann fährt er mit dem eigenen Auto wieder nach Hause in die beschauliche Süd-Steiermark. ,Da ist es auch viel schöner´ sagt er, ,da ist die Welt noch in Ordnung. Wir leben in einem sehr, sehr glücklichen Land.´ Nicht umsonst werde seine Heimat um Graz herum auch die Toskana Österreichs genannt. Nicht so kalt wie hier, nicht so windig, nicht so nieselig. Rexeis: ,Da können die Frauen abends auch alleine rausgehen.´ (6)
Desweiteren berichtet das Innenministerium: Bei der Bundespolizei in Potsdam wird zudem seitens Österreichs ein Einsatzkoordinator/Verbindungsbeamter eingesetzt. (4): Bernhard Micheli, Verbindungsbeamter beim Bundespolizeipräsidium Potsdam. (5) Von ihm kommt die Nachricht, daß es ein WEGA-Angehöriger ist, der Opfer eines Steinwurfs war: „Der Kollege hatte Glück und wurde nur leicht verletzt. Er wurde von einem Stein getroffen. Inzwischen ist er wieder im Einsatz“. (5)
Das Eliteeinheiten Eliten schützen, ist inzwischen nichts Ungewöhnliches. Daß ein Staat, der in der letzten Zeit politisch wie sozial nichts Innovatives hervorgebracht hat, derart einseitig sein militärisch-polizeiliches Know-How forciert und sich derart ungebrochen an die erdrückenden Großmächte und ihre Wirtschaft andient, ist ein Zeichen für die Käuflichkeit dieses Staatswesens und die Nichtigkeit dieser Gesellschaft.
Damit wurde Österreich zu einem Annex von Merkel, Trump, Macron und Erdogan.
Die Homogenisierung der Polizei bereitet die finale Homogenisierung der EU-Mitgliedsstaaten vor, und deren schließliche Zerstörung!
Tja,der G-20-Gipfel und der“Schwarze Block“-incl.der Schaulustigen,
die,während Schwarze-Block-Typen Pflastersteine von Dächern
auf Polizisten warfen,auf anderen Dächern standen und zugafften.
Vielleicht kapier ich was nicht oder bin an viele,viele andere Methoden
gewohnt,auf politische Inhalte aufmerksam zu machen: flashmobs,
Facebook,Demos,Infostände,als Sandwich herumzulaufen,Inhalte
auf eine Homepage stellen,Leserbriefe schreiben uswusw.
Aber irgendwie kapier ich nicht,was „Aktivitäten“ wie Pflastersteine
schmeissen,mit Eisenstangen auf Polizisten losgehen, Autos
anzünden und Geschäfte zerstören mit politischen Inhalten
zu tun haben sollen!
Und ich“darf“auch daran erinnern,dass ein ziemlich bekannter
früherer Angehöriger der RAF,ich glaube Horst Mahler,heute
ein nicht minder bekannter deutscher Rechtsextremist ist.
Wenn Leute einer ideologischen „Gehirnwäsche“unterzogen
werden,z.B.“Bullen sind keine Menschen“u.dgl.(ein österreichischer
WEGA-Typ,in Hamburg im Einsatz,beklagte,er sei in kein Klo
gelassen worden und habe Pickerl mit dem erwähnten Inhalt
wahrgenommen),dann sind sich,von der Persönlichkeitsstruktur
her,Links-u.Rechtsextreme durchaus ähnlich.
Dass frau/man sich für politische Inhalte auch anders einsetzen
kann,hab ich schon dargestellt. „Wir sind links“ ist also meiner
Überzeugung nach keinerlei Rechtfertigung für massive Gewalt-
anwendun – ganz davon zu schweigen,dass bei Leuten,die
inmitten Hunderter anderer,die ganz genau dasselbe tun,
nämlich maskiert und verhüllt Gewalt anzuwenden,sicher
einen eklatanten Mangel an Selbstwertgefühl aufweisen.
Wenn ich als Sandwich rumgehe,dann bin das ICH:oben ist
mein Gesicht,schaut,das bin ich,der Gerhard Lehner aus Linz,
jeder kann mich sehen,jeder kann sehen,für welche Inhalte
und inhaltlichen Botschaften ich bin – und jede/r kann diese
Botschaften auf dem Sandwich vorn und hinten sehen!
Und in den Händen hab ich dann keine Eisenstangen und
keine Pflastersteine,sondern Flyer.
Und überhaupt die Zerstörung von Geschäften in Hamburg:
Es gibt in Hamburg sehr viele,arabische,indische etc.Geschäfte
in St.Georg,das ausser sozialen Problemen wie Obdachlosigkeit,
Zwangsprostitution und Drogenproblemen,um die sich der
Hamburger Stadtsenat null und die evangelische Diakonie
sehr engagiert kümmert,viele Geschäfte in Arbeitervierteln
-überhaupt keine Geschäfte in den Nobelvierteln wie Harvestehude,
weil sich die extrem reichen“Hanseaten“alles ins Haus liefern
lassen – und daher davon ausgehen,dass auch andere Menschen
in „ihren“Bezirken keine Geschäfte zu brauchen haben!
In Hamburg kam also Gewalt in verschiedenen Graden zum
Ausdruck:die strukturelle Gewalt,die in der Politik der G2o-Staaten
besteht,die Polizeigewalt,die Zerstörungsgewalt,die vom
„Schwarzen Block“ausging,die Gewalt gegen friedliche
Demonstranten, die Gewalt der sensationsgierig gaffenden
„Schaulustigen“,die inmitten von Chaos,Rauch und Zerstörung
gafften und auf Handy filmten und fotografierten.
Wer also,um nochmals zu dem oben gesagten zu kommen,
grad in Hamburg Geschäfte zerstört,trifft damit „Normalverdiener“,
die Geschäfte betreiben und dort einkaufen – und ganz gewiss
NICHT „den Kapitalismus“!!!
Ich bin als Amnesty-Mitglied,grad in einem Land wie Österreich,
wo auf privaten homepage-Inhalten,whats`apps,Skypes etc.
behördlich „kontrolliert“ wird,wo die Versammlungsfreiheit
eingeschränkt wird,wo wesentliche Menschenrechte de facto
ausser Kraft gesetzt werden,weit davon entfernt,staatliche
und strukturelle Gewalt verharmlosen zu wollen.
Aber der Meinung,dass Gewaltanwendung und Zerstörung
inhaltlichen Anliegen nicht sonderlich viel bringt,“darf“ ich
ja wohl sein!
Gerhard Lehner