Mit dem AMS nach Papua

Liebes Arbeitsmarktservice, ich verstehe, dass zumutbare Wegzeiten heute was anderes sind als früher. Auch wenn ich einen Job suche, der irgendwo in Wien ist, sehe ich ein, dass ich da vielleicht auch ins Umland muß. Aber irgendwo gibts da schon eine Grenze, oder?

Weil: Ich krieg da einen Wisch von Ihnen, wo draufsteht, dass ich mich binnen 8 Tagen bei der von Ihnen empfohlenen Stelle bewerben muß – ich kenn das ja, tue ich es nicht, streichts ihr mir sofort wieder die Bezüge. Gut, den Gefallen will ich Euch nicht tun, dass ihr wieder eine Grund habts, mir mein Geld vorenthalten zu können, also bewerbe ich mich bei jedem Schas fristgerecht, auch wenn ich weiß, dass das so gar nicht meiner Qualifikation entspricht.

Aber ich will nicht nach Papua-Neuguinea! Da ist ein Stellenangebot einer katholischen Entwicklungshilfe-NGO, die mich an das andere Ende der Welt schicken will. Leute, so war das nicht ausgemacht! Das entspricht beim besten Willen nicht meiner eh schon aufgezwungenen „Betreuungsvereinbarung“! Und katholisch bin ich auch nicht!

Ich habs ja beim ersten Mal nicht geglaubt! Ich hab das dreimal gelesen und dann noch andere gefragt, ob ich dieses Stellenangebot richtig verstehe, und die haben mir auch gesagt: Ja, die wollen dich nach Papua-Neuguinea übersiedeln!

Heißt das jetzt, ich muß mich dort bewerben und, wenn die mich wollen, diesen Job auch annehmen und deswegen mein Zuhause verlassen? Wissen Sie, dass es Menschen gibt, die Familie und Freunde haben, die sie nicht so leicht aufgeben wollen nur wegen eines Jobs?

Oder wollen Sie mich einfach nur provozieren, damit ich diese Bewerbung verweigere, Sie mir nichts mehr zahlen müssen und ich auch nicht mehr als arbeitssuchend in der Statistik aufscheine?

(Name der Redaktion bekannt, der erwähnte „Vermittlungsvorschlag“ liegt der Redaktion vor.)

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